Mittwoch, 4.3.09: Meine 1.Polizeikontrolle

12. März 2009

Heute morgen hatte ich meine 1.Polizeikontrolle auf dem Weg nach Bukumbi ins Lepra-Camp. Br.Epimack ist sehr grosszuegig mit seinem Auto und laesst es mich immer benutzen. Schon alleine dieses Toyota-Vehicel ist ein Amuesement fuer sich. Die Handbremse funktioniert ueberhaupt gar nicht, der 2.Gang laesst sich superschwer einlegen, die Scheibenwischer ermoeglichen kaum einen klaren Durchblick… aber immerhin es faehrt trotz seiner 281000 km. Als ich aus der Stadt draussen war, hatte ich einige Stationen zu passieren und bei Buhongwa wurde ich gleich von einem bewaffneten Polizisten, der mit seinem Gewehr schon sehr gefaehrlich aussah, herausgewunken. Er war sehr unfreundlich und ich machte mich schon mal auf das Schlimmste gefasst, da die Polizisten meinen, sich etwas Geld dazuverdienen zu muessen und dann irgendwelche angeblichen Maengel kritisieren. Abgesehen davon haette das Auto wirklich genug gehabt 😉 aber ich laechelte freundlich, als er meine Driving License sehen wollte und er sah sich alles ganz genau an und gab mir einfach kommentarlos meinen Fuehrerschein zurueck und winkte mich durch. Das war sehr ungewoehnlich, mental stellte ich mich schon auf endlose Diskussionen ein, dass ich nicht bereit sei, irgendwas zu bezahlen etc. Aber gut, weiter ging es ins Lepra Camp, wo Mr. Bundala bereits mit den Albinos wartete. Seit letzter Woche gibt es zwei neue Frauen aus Sengerema, und einer Frau wurden die Arme abgeschlagen. Ich brachte den Frauen noch Kocher mit und die versprochenen Bettlaken, Decken, Sonnenoel etc. und sie freuten sich sehr.

Danach waren wir bei Mr. Bundala eingeladen und seine Frau servierte ewig das Essen. So musste ich frueh um 10 Uhr bereits Fleisch und French Fries essen. Einen weiteren Spaziergang machte ich in eine MOntessori-Klasse im Dorf und wir schlugen uns durch die Buesche. Sehr positiv ueberrascht war ich von der Schulklasse und finde es toll, dass die Montessori-Methode immer mehr expandiert. Eine Schuelerin von Sr. Denise unterrichtet mutterseelenallein im Bukumbi-Busch die Kinder der Lepras in einem Klassenzimmer, das ihr von Sr. Anna von den Weissen Schwestern hingestellt wurde. Das Zimmer war sehr schoen mit Montessori Materialien eingerichtet, es gab viele gemalte Bilder und die Kinder sassen auf dem Boden und machten ihre Arbeit – echt toll!

Auf dem Rueckweg zum Camp fing es schon leicht das Regnen an und ich begruesste noch einige Lepras und stellte ihnen mein Musikprojekt vor, dass ich fuer meine Bachelorarbeit durchfuehren will. Es ist echt eine sehr harmonische Stimmung in dem Camp, wo Leprakranke und Albinos zusammenleben und sich gegenseitig unterstuetzen und mich inzwischen alle kennen und sehr herzlich sind. Ich habe mit Kateregga, einem Lehrer von Sr. Denise ein Sozial Projekt geplant, dass wir mit den Kindern aus der 7.Klasse in das Camp gehen und zusammen mit den Menschen traditionelle Sukuma Lieder singen, tanzen, Geschichten erzaehlen etc.

Auf dem Rueckweg zog sich eine mega schwarze Front am Himmel auf und es wurde stockfinster. Ehe wir uns versahen, prasselten dicke REgentropfen auf die Scheiben und ich hatte Probleme, etwas zu sehen. Da ich den Scheibenwischer-Hebel festhalten musste, damit dieser ueberhaupt wischte und somit nur schwer den Loechern auf den Pisten ausweichen konnte, beschloss ich dann am Strassenrand anzuhalten und abzuwarten, bis der Regen nachliess – das dauerte aber ewig und ich fuhr dann hochkonzentriert im 2.Gang zurueck RIchtung Mwanza und war erleichtert, als die Stadt wieder in Sicht war.

NUn hat es ein wenig abgekuehlt und die Landschaft wird wunderschoen gruen…

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