Dienstag, 18. Aug 09: Die Tage vergehen gerade sehr schnell

18. August 2009

Die Tage vergehen gerade sehr schnell und ich war nur im Büro von Sr. Denise beschäftigt, die Schulgebühren zu überprüfen. Das Schuljahr geht gerade dem Ende hinzu und im September sind die Abschlussprüfungen in der Standard VII (Primary-School). Bis dahin müssen bzw. sollten die Eltern alle Schulgebühren bezahlt haben und so wie es aussieht, lässt die Zahlungsmoral vieler sehr zu wünschen übrig. So sass ich nun 4 ganze Tage am Computer und habe 634 Primary-Children überprüft und die Defizite berechnet. Um die Gehälter für die Lehrer bezahlen zu können, bleibt Sr. Denise nichts anderes übrig, als die Kinder aus der Schule wegzuschicken und dann erst kommen die Eltern und bezahlen ihre offenen Rechnungen. Eine Art und Weise, die mir nicht sonderlich gefällt, aber immer wieder bestätigt, dass der Grossteil der Tansanier nur auf Druck reagiert.

Letzten Freitag war ich mit Michael Chegeni und Msafiri Wanna ( den Koordinatoren vom Shaloom Care-House) auf School-Visits. Ich traf ein paar neue Aids-Waisen-Kinder und freute mich sehr über die schon seit Jahren bekannten Kinder.

Eine schöne Geschichte war mit Stella, die über Jahre bei ihrem Bruder und Onkel lebte und das in 1 Zimmer und regelmässig missbraucht wurde. Sie geht nun seit Febr. diesen Jahres in eine Boarding-School und ich habe sie dort besucht. Es geht ihr sehr gut und sie war sogar ein bisschen frech und hat viel gelacht, so dass ich meine, es war eine gute Entscheidung, sie von dem Onkel wegzunehmen.

Des Weiteren besuchte ich in der Nyamanoro-School die kleine Martha und ihre Schwester Ratifa. Martha hat als letztes von 4 Kindern den HI-Virus von ihrer Mutter über die Brustmilch bekommen und es ging ihr gesundheitlich nicht gut. Nun bekommt sie seit Monaten Medikamente und kann auch wieder in die Schule gehen. Ihre Schwester Ratifa, die eine Klasse unter ihr ist, ist dafür 2 Köpfe grösser. Martha hat das optische von einem 7-8 jährigen Kind und ist aber schon 13, kämpft sich aber – immer mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen – tapfer durch!

In der Taqwa-Secondary-School besuchte ich Edmund, ein sehr symphatischer Jugendlicher. Beide Elternteile sind an Aids gestorben und er lebt seit Jahren alleine in dem Zimmerchen, das seine Eltern ihm hinterlassen haben. Gelegentlich trifft er seinen vier Jahre älteren Bruder, der in Bukoba eine Ausbildung macht. Edmund wird nun die Form IV im September beenden und dann wird man sehen, wie es mit ihm weitergeht. Auf dem Foto sind (v.l.n.r.): Michael Chegeni (Shaloom), Headmaster von Taqwa, Edmund, Msafiri Wanna (Shaloom).

In der Songambele-Schule besuchte ich Japhet und seine Schwester Jovita( Japhet ist der Junge auf dem Flyer, der auch AIds hat!). Sein Oberkörper ist trotz Medikamente weiter sehr mit Flecken und Narben übersät und er sah nicht gut aus.

Am Samstag traf ich dann alle Kids von 0-13 Jahren beim Club-Meeting und Japhet wich keine Sekunde von meiner Seite und hielt immer meine Hand!

Was ich natürlich persönlich am Allertollsten fand, war, dass Desdery – ein Mitarbeiter- mir sein „Pikipiki“ (Motorrad) gab und ich den ganzen Tag damit „herumschüren“ durfte. Abends durfte ich dann noch ein „Klavierkonzert“ in einem neuen super Hotel namens „Ryans Bay“ geben und der Besitzer möchte, dass ich in Zukunft für seine Gäste spiele…

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