Dienstag, der 8. September 2009

9. September 2009

Letzten Samstag fand der alljaehrliche Children’s Day in der Montessori Schule statt. Es war an sich wieder ein recht schoener Tag, abgesehen davon, dass Sr. Denise und ich alles alleine vorbereiten mussten. Wir waren die ganze letzte Woche taeglich in der Stadt, haben Geschaeftsleute angesprochen und um Spenden gebeten. Freitag stand ich 8 Stunden in der Halle und habe die Tombola aufgebaut.

Es waren ca. 2000 Leute am Samstag da und das Gedraenge war gross. Ich habe 4200 Lose verkauft und die Kinder haben sich nur so um die Preise gedraengt, der Hauptpreis war ein Kinderfahrrad.

Sonntag hatten wir dann von morgens bis abends weder Strom noch Wasser und waren beschaeftigt, die kaputten Geldscheine zu zaehlen…

Ja, wir hatten wieder ein kleines Problem und so musste ich heute morgen die Mail abbrechen…

Wie schon gesagt, der Childrens Day war wirklich ok, die Kinder hatten riesen Spass und zeigten grösstenteils besseres Verhalten als die Erwachsenen, vor allem, als es darum ging, bei dem Ticket-Kauf in einer Reihe zu stehen. Die Erwachsenen zeigen sehr selten Respekt und drängen sich halt grad immer vor und da sind sie bei mir natürlich an der richtigen Adresse. Ich habe regelmässig den Ticket-Verkauf angehalten, wenn wieder so eine Mama kam und meinte, sich seitlich vorne in die Schlange reinschieben zu müssen… was dieses mal nicht so gut ging, war der Essensverkauf, da wir momentan eben auch Rhama

dan haben und so fuhren wir mit einer Kiste von 200 Rest-Eiern nach Hause, die wir dann im Kühlschrank lagerten. Der Geruch war am Sonntag wunderbar, als wir 13 Stunden weder Strom noch Wasser hatten – ich sehne mich momentan nach meiner Badewanne und einer funktionierenden Klospülung!

Letzte Woche hatte ich noch 13 Lepra-Befragungen und das war auch recht lustig. Vor allem die alten Damen haben immer einen grossen Spass, zwei Bibi’s (Oma’s) muss ich nächste Woche Ugoro mitbringen. Das ist so ein Schnupftabak, den sich hier nur die Frauen in die Nase jagen. Man kann es ihnen kaum verdenken, auch wenn es sehr traurig manchmal ist, da die meisten der Lepras wirklich regelmässig betrunken sind und sich sonst was reinziehen. Bei vielen spürt man immer eine gewisse Frustration und die Menschen merken auf jeden Fall, dass sie einfach nicht von der Gesellschaft angenommen werden. Bei einigen Befragungen kam immer wieder raus, dass Menschen gar nicht mehr singen oder tanzen, weil sie sonst von dem Rest schief angesehen werden und das, obwohl sie sehr musikalisch sind. Eine Frau hat sogar ihre Stimme verloren, was nicht durch die Lepra kommt. Die junge Albino-Frau ist Vumilia, die mich explizit ansprach, dass ich ein Foto von ihr machen soll, und es allen Leuten zeigen soll. Vumilia lebt auch im Bukumbi-Camp und hat Hautkrebs. Br.Epimack war die letzten Wochen mit ihr in Dar es Salaam in der Ocean-Road auf der Krebsstation, weil alle dachten, Vumilia wird bald sterben. Nun hat sie es überlebt und will nun ganz viele Menschen draussen auf ihr Schicksal aufmerksam machen!


Ansonsten haben wir es immer noch sehr trocken und sehr staubig bei 33-36 Grad. Letzte Woche gab es mal einen ganz kurzen Mango-Regen – leider nur 5 Minuten. Die Ameisen nehmen auch ungemein zu, vor allem die Siafu, die grossen, deren Bisse nicht sehr angenehm sind, besonders, wenn sie ins Knie beissen!

Eine schöne Woche und Grüsse aus Mwanza

Steffie

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