Mwanza 1. März 2014….Witchcraft und Trommeln und Kühe…

11. März 2014

Nachdem ich mich nebenbei etwas mit der „Witchcraft“ (Hexerei) befasse, war ich beeindruckt von einem Beitrag in den Lokalnachrichten vor 3 Tagen: In Sumbawanga (Süden von Tansania) wurde eine Schule vorübergehend geschlossen wegen einer Witchcraft-Attacke! Auf dem Bildschirm waren dutzende von Kinder zu sehen, die einfach so auf den Boden fielen, wild um sich herumschlugen und dann regungslos liegenblieben. Die Masse der Kinder rannte aus der Schule davon, überforderte Lehrer versuchten die Situation unter Kontrolle zu bringen und aufgebrachte Eltern sprachen vor der Kamera. Vorfälle in diesem Sinne soll es wiederholt gegeben haben – wer oder was dahintersteckt – wer weiß….

Ansonsten News für die Sponsoren: Divon habe ich in seiner neuen Schule besucht, es geht ihm sehr gut und abgesehen von den Leistungen in Mathe ist er ein guter Schüler! Maria und Sampiao kamen zu Besuch, sie waren super sauber angezogen, strahlten beide vor Freude und erzählten wie gut es ihnen mit ihrer Tante Celina gehe und wie froh sie sind, dass sie zu dem alkoholabhängigen Onkel keinen Kontakt mehr haben müssen. Maria ist Nummer 34 von 294 in ihrem Jahrgang, auch das ein gutes Ergebnis für ihre Verhältnisse und sie ist ein tolles Mädel.

Homevisit bei Witwe Mama Vicky – hier traf ich auf drei überglücklich strahlende Gesichter – Familienzusammenführung: Bei Mama Vicky leben seit Jan. ihre zwei Enkel Jessica und Joshua. Der Witwe ging es nach dem Tod ihres Mannes und ihrer einzigen Tochter sehr bescheiden und dann wurden ihr noch die beiden Enkel weggenommen. Aber nun ist alles gut, die zwei Kids gehen in die Schule, Mama Vicky ist seit letztem Jahr ja stolze Besitzerin eines Ofens und hat ihr eigenes Business eröffnet, kann nun auch die zwei Enkel versorgen und ist happy!

Happy sind auch Baba Neema und die vier Halbwaisen: Neema geht nun in die Form III und Richard in Form I, Imani hat Form IV beendet und wartet auf die Ergebnisse. Die Wand in Neemas „Zimmer“ war im letzten Jahr eingestürzt – nun steht sie wieder, des Weiteren haben sie eine „richtige“ Eingangstüre aus Holz und das Highlight ist eine Toilette mit Dach, so dass sie ungestört ohne die Blicke der Nachbarn….

Und zum Schluss noch eine persönliche Kisuaheli-Anekdote: Heute kam einer der Jungen und erzählte, dass er vorhabe zu heiraten. Natürlich wollte ich neugierig wissen, wie hoch der Brautpreis war und statt nach den „Ngombe“ = Rindern zu fragen, fragte ich, wieviele „Ngoma“ = Trommeln er bezahlen müsse!

In diesem Sinne – einen schönen Sonntag!

Gruß Steffie