Machela
webmaster 26. April 2008
„Am Morgen kam Maziku, nachdem er seine Tochter Pili in den Kindergarten brachte. Er wollte mir sein Haus zeigen und wir gingen in den Stadtteil Nyakabungo. Wir liefen ueber zig Steine den Berg hinauf und ein Mann meinte lachend: Unafanya mazoezi (Machst Du Übungen?) Ja, ich habe tatsaechlich meine Sportuebungen gemacht, bis wir ganz oben auf dem Berg waren.
Angekommen an seinem Zimmer, musste Maziku erst einmal sein Fahrrad, das ich ihm im Vorjahr gekauft hatte, hinausschieben, da wir sonst nicht in die Hütte hinein hätten gehen koennen. Er besitzt einen kleinen Tisch, ein Bett und ein Sofa. Um auf diesem Sofa sitzen zu koennen, stellt er den Sessel auf das Bett und dann unterhielten wir uns.
Auf einmal stand sein Bruder mit zwei weiteren Kindern in der Tuere. Die kleine Carolina und Machela. Sofort bemerkte ich, dass Machelas rechtes Auge total milchig und geschwollen war. Ich sah es mir an und machte Reflexe, auf die das Auge nicht reagierte. Sie rieb sich auch staendig das Auge und Maziku meinte, dass sie wohl nichts mehr sieht. Nach kurzem Ueberlegen entschieden wir, mit der siebenjaehrigen zu Dr. Kochar, meinem Lieblingsarzt und dem Direktor des Hindu-Union- Hospital, zu gehen.
Angekommen bei Dr. Kochar im Hindu-Hospital, war dieser hocherfreut und ich wurde herzlich begruesst. Nachdem ich ihm Machela vorgestellt hatte, brachte er uns zur eye-unit und ich traf einen netten Augenarzt, dem ich vor einigen Jahren assistierte, als alle unsere Schulkinder zu einer Augen-Kontrolluntersuchung aufgefordert wurden.
Der Arzt erklaerte mir, dass Machela wohl Masern gehabt hatte und sie daraufhin auf einem Auge erblindete. Er zeigte mir, dass der linke Augapfel komplett vernarbt ist und sie auf diesem Auge auch erblinden kann.
Nun ueberlegten wir, wie wir der Kleinen helfen koennen.
Dr. Kochar traut sich nicht an die Augen heran, es waere eine komplizierte OP, allerdings kennt er einen Kollegen in Dar es Salaam, der diese OP durchfuehren wuerde. Dazu muesste ich aber mit der Kleinen 33 Stunden mit dem Bus nach Dar, dort ins Krankenhaus, die OP etc. und dann wieder zurueck. Das kostet ca. 500,-€.
Zudem geht Machela nicht in die Schule, wird mit ihrer Behinderung wohl später weder eine Arbeit noch einen Mann finden, der sie versorgen wird!
Nach meinem Hilferuf erhielt ich von der Kirchengemeinde Martin-Luther innerhalb von 4 Tagen die genannten 500,-€ nach Tansania überwiesen und Machela fuhr mit dem Bus und einem Verwandten nach Dar es Salaam. Dort kümmerte sich Dani intensiv um beide und ging mit ihnen in das CCBRT, eine Fachklinik für Augen. Leider konnte auch dieser Arzt keine OP durchführen, er schlug eine Hornhauttransplantation vor, die nur in Nairobi gemacht werden kann. Das Problem war auch, dass die Mutter von Machela damals zu einem Heiler ging, der dem Kind verschiedene Tinkturen mischte und ins Auge träufelte.
Trotz alledem konnten wir Machela mit einem Kindergartenplatz helfen und das restliche Geld für die Gebühren nutzen. Sie hatte große Freude daran, mit den anderen Kindern zu spielen und in eine Gemeinschaft integriert zu werden! „
Bericht im Monatsgruß Juli 2007 für die Gemeinden des Evang.-Luth. Dekanats Würzburg
webmaster 26. April 2008
„Am Morgen kam Maziku, nachdem er seine Tochter Pili in den Kindergarten brachte. Er wollte mir sein Haus zeigen und wir gingen in den Stadtteil Nyakabungo. Wir liefen ueber zig Steine den Berg hinauf und ein Mann meinte lachend: Unafanya mazoezi (Machst Du Übungen?) Ja, ich habe tatsaechlich meine Sportuebungen gemacht, bis wir ganz oben auf dem Berg waren.
Angekommen an seinem Zimmer, musste Maziku erst einmal sein Fahrrad, das ich ihm im Vorjahr gekauft hatte, hinausschieben, da wir sonst nicht in die Hütte hinein hätten gehen koennen. Er besitzt einen kleinen Tisch, ein Bett und ein Sofa. Um auf diesem Sofa sitzen zu koennen, stellt er den Sessel auf das Bett und dann unterhielten wir uns.
Auf einmal stand sein Bruder mit zwei weiteren Kindern in der Tuere. Die kleine Carolina und Machela. Sofort bemerkte ich, dass Machelas rechtes Auge total milchig und geschwollen war. Ich sah es mir an und machte Reflexe, auf die das Auge nicht reagierte. Sie rieb sich auch staendig das Auge und Maziku meinte, dass sie wohl nichts mehr sieht. Nach kurzem Ueberlegen entschieden wir, mit der siebenjaehrigen zu Dr. Kochar, meinem Lieblingsarzt und dem Direktor des Hindu-Union- Hospital, zu gehen.
Angekommen bei Dr. Kochar im Hindu-Hospital, war dieser hocherfreut und ich wurde herzlich begruesst. Nachdem ich ihm Machela vorgestellt hatte, brachte er uns zur eye-unit und ich traf einen netten Augenarzt, dem ich vor einigen Jahren assistierte, als alle unsere Schulkinder zu einer Augen-Kontrolluntersuchung aufgefordert wurden.
Der Arzt erklaerte mir, dass Machela wohl Masern gehabt hatte und sie daraufhin auf einem Auge erblindete. Er zeigte mir, dass der linke Augapfel komplett vernarbt ist und sie auf diesem Auge auch erblinden kann.
Nun ueberlegten wir, wie wir der Kleinen helfen koennen.
Dr. Kochar traut sich nicht an die Augen heran, es waere eine komplizierte OP, allerdings kennt er einen Kollegen in Dar es Salaam, der diese OP durchfuehren wuerde. Dazu muesste ich aber mit der Kleinen 33 Stunden mit dem Bus nach Dar, dort ins Krankenhaus, die OP etc. und dann wieder zurueck. Das kostet ca. 500,-€.
Zudem geht Machela nicht in die Schule, wird mit ihrer Behinderung wohl später weder eine Arbeit noch einen Mann finden, der sie versorgen wird!
Nach meinem Hilferuf erhielt ich von der Kirchengemeinde Martin-Luther innerhalb von 4 Tagen die genannten 500,-€ nach Tansania überwiesen und Machela fuhr mit dem Bus und einem Verwandten nach Dar es Salaam. Dort kümmerte sich Dani intensiv um beide und ging mit ihnen in das CCBRT, eine Fachklinik für Augen. Leider konnte auch dieser Arzt keine OP durchführen, er schlug eine Hornhauttransplantation vor, die nur in Nairobi gemacht werden kann. Das Problem war auch, dass die Mutter von Machela damals zu einem Heiler ging, der dem Kind verschiedene Tinkturen mischte und ins Auge träufelte.
Trotz alledem konnten wir Machela mit einem Kindergartenplatz helfen und das restliche Geld für die Gebühren nutzen. Sie hatte große Freude daran, mit den anderen Kindern zu spielen und in eine Gemeinschaft integriert zu werden! „
Bericht im Monatsgruß Juli 2007 für die Gemeinden des Evang.-Luth. Dekanats Würzburg